Freitag, 5. Mai 2023
Bei vielen Dingen kann viel gelernt werden. Warum muss bestimmte Sachen selbst erfahren?
Das ist ein umfangreiches Kapitel, ich hatte persönlich richtig doll Angst vor allen Überkopfbewegungen mit dem gesamten Körper, weil ich mich als Jugendlicher mich mal schwerer dabei verletzt hatte.

Die Angst vor solchen Bewegungsabläufen ist nicht weg, aber ich habe sie überwinden in einem sehr guten Setting bei Professorin Dr. Reichenbach.

Sie war Dozentin am Berufskolleg für Motopädie in Dortmund, unweit des Stadions. Ich hatte die Probleme bei allen Saltibewegungen; ausgenommen ein Rondat, dass konnte ich Sportstudium springen, aber kein Salto vorwärts oder rückwärts.

Die Professorin setzte mich zum warm machen den anderen Teilnehmerinnen ein, da sie wusste, das ich Sport studiert hatte und sie hat uns Wege gezeigt, wie wir gezielt auf dem Trampolin weiter entwickeln konnten.

Zunächst einmal wurden wir aufgeklärt, was aus Sicherheitsgründen bei Großtrampolinen alles zu beachten gilt. Das gegenständliche Umwelt mit ihren Bedingungsfaktoren wurde uns vermittelt, wie wir einander gegenseitig sichern können, war der zweite Schritt.

Danach erfolgte ein umfangreiches kennenlernen, des Materials, des Umgangs damit, mit sich, im Umgang mit dem Material umzugehen und Vertrauen zu finden und finden zu können, in sich selbst und helfende MitturnerInnen.

Das Gute dabei, das die gesamte Lerngruppe von diesem Erziehungsweg profitieren konnte, viele schafften Dinge, die sich nie zugetraut hätten.

Viele schafften es sich hinzusetzen aus dem Sprung, wieder aufzustehen und Drehung um die Seite zu vollziehen.

Danach wurde auch mit zusätzlichen Hilfsmitteln gearbeitet mit einer Gurt, und zwei Menschen konnten eine Drehung an der Seite mit vollziehen, die gesprungen war, ohne viel an Höhe. Manche vollzogen den Sprung vorwärts und rückwärts, andere mit mehr Höhenangst; sprangen in Bereiche, die sich nie zugetraut hätten, zuvor.

Am Ende schafften viele dann auch ohne Gurt den Sprung, ich war einer von Ihnen. Zunächst eine Richtung, dann die andere Richtung, vorwärts und rückwärts; es war ein solches Hochgefühl, so erreicht zu haben; und sich der Angst gestellt zu haben und sich während des gesamten Zeitraumes aufeinander verlassen zu können.

Gut in einer Prüfung habe ich mich dennoch mit der Professorin anlegt, es gibt immer einfache Möglichkeiten sich dumm zu verhalten, frag mich; ich kenne viele.

In einer anderen Bildungssituation mussten wir einander die Zähne putzen. Erst mit der starken Hand, danach mit der anderen Hand eine Zahnbürste lenkend im Mund eines anderen. Es gibt viele Dinge, die unangenehm sind, das ist definitiv etwas. Die Lenkung der Zahnbürste eines anderen Menschen, in deinem eigenen Mund fühlen sich völlig verkehrt an.

Egal eigentlich wie man es versucht, es ist nie so, wie man es selbst gewöhnt ist, Druck, Reibung, Orte der Reibung, oder in die Wange fahren; zu weit hinten rein kommen; es gibt zig Dinge, die aus Perspektive des betroffenen Menschen sehr unangenehm sein können.

Warum macht man so etwas? Ganz einfach um zu wissen, wie sich ein Mensch sich ansatzweise fühlt, der beide Arme gebrochen hat oder bewegungsunfähig ist.

Von außen betrachtet erscheinen einem häufiger Dinge einfacher, als in der Wirklichkeit wirklich sind.